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Konstruktion und Abmessungen

Rumpf

Mittelcockpit mit Hardtop, niedriger, geduckter Aufbau bietet wenig Windangriffsfläche und ist sicher gegen Seeschlag, umlaufende Seereling aus Edelstahlrohr.
Sicherheit steht bei Amel ohnehin ganz vorne im Pflichtenheft: Alle Amels sind “einschalige Zellkonstruktionen” bei denen Rumpf und Deck in einem Arbeitsgang “nass” miteinander verbunden werden.
So hat z.B. schon die mit 12m relativ kleine Sharki, 3 werftseitig vorgesehen Kollisionsschotts.
Die kompromisslose Konstruktion macht die Schiffe ausserordentlich steif, belastbar und dicht. Keinerlei Leckagen an den Püttings oder Relingstützen (auch nach 25 Jahren nicht), kein knarzen der Beschläge und der Inneneinrichtung bei Seegang.
Der Riss ist der eines der eines gemässigten Langkielers mit S-Schlag. Das ergibt zwar im vergleich mit heutigen Yachtrissen mässige Segeleigenschaften; aber enorme Staumöglichkeiten und vor allem hohe Kentersicherheit. Im Kiel finden neben der Tiefbilge 750 ltr. Süsswasser Ihren optimalen Platz. Interessant ist dabei, das vor dem Wassertank eine “Knautschzone” eingebaut ist die bei frontalem Aufprall des Kiels gegen ein Hindernis dafür sorgt das der Wasservorrat nicht durch ein Leck mit Salzwasser verunreinigt wird. Hinter dem Wassertank ist die Tiefbilge die alle grauen Abwässer zentral sammelt. Umherschwappendes Bilgenwasser, das bei Schräglage seinen Weg in Schapps und Schränke findet, sind bei Amels unbekannt. Dafür muss man halt die Bilge sauberhalten um unerwünschte Gerüche zu vermeiden.
Bei den älteren Amels wurde noch (wie bei den Malös und Halberg Rassy’s) das Gewichtsblei direkt von innen in den Kiel eingegossen. Das ist eine aufwändige aber sehr sichere und robuste Konstruktion, die heute aus Kostengründen nicht mehr praktiziert wird.
Das Ruder ist relativ weit achterlich an einem durchgehenden Skek aufgehängt. Das ist eine sehr sichere Sache. Die hydrodynamische Wirksamkeit ist allerdings mässig, in Rückwärtsfahrt eher s—mässig. Um das zu kompensieren hatte der Vorbesitzer ein vernünftiges Bugstrahlruder einbauen lassen.
Der Rumpfeintritt der Ruderwelle ist aus Sicherheitsgründen da wo er hingehört: knapp über der Wasserlinie.

Deck

Alle Decks-Luken (Goiot Tradition Hatches) sind dank regelmässiger Pflege mit Vaseline und Talkum nach 25 Jahren alle noch dicht. Wie überhaupt alle Goiot Beschläge speziell Tracks und Genuaschinen immer noch Top funktionieren und vor allem nicht lecken. Es gibt sogar immer noch Ersatzteile (allerdings zu happingen Preisen). Abstriche muss man bei der Verstellung der Holepunkte an den Genuaschinen machen. Leider bieten die alten Beschläge keine Möglichkeit der Bedienung aus dem Cockpit.
Amel hat von Anfang an auf Teak auf dem Deck verzichtet. Stattdessen wird ein Teakstabimitat in das GFK Deck eingeformt. Das ist optisch nicht jedermanns Sache, aber ungeheuer pflegeleicht und wird niemals undicht.

Abmessungen

Im Vergleich mit den modernen sogenannten “raumwunder und performance”-Entwürfen fallen einige Dinge auf. Amel Yachten sind eher zierliche Yachten. Bei 12,2 m Länge ü.A. ist die LWL mit 9,70m relativ kurz. Die BüA ist 3,60m.
(Demzufolge kann man kann auf einer 40 ft Amel keine 6 oder 7 Chartersegeler unterbringen).
Der Cockpitboden ist lediglich 30cm über der Wasserlinie. Das ergibt in Verbindung mit einem tiefen Schwerpunkt (1,75 Tiefgang mit 2,9t Bleibalast) und dem relativ grossen Bugüberhang ein weiches Seeverhalten wenn‘s drauf ankommt: bei rauher See. Das Schiff setzt weich aber nicht zu stark ein und segelt sehr trocken.