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Alles über Motor und Wasserversorgung

Motor

Unser Motor ist noch der originale Perkins 4108 mit derzeit 2700 Betriebsstunden. Seine Leistung ist nicht berauschend (ca. 48 PS) bei 1800ccm Hubraum aber in der Praxis voll ausreichend. Bei ca. 2600rpm erreichen wir Rumpfgeschwindigkeit (7,5 kn). Die angenehme Reisegeschwindigkeit von ca. 6 kn erreichen wir bei 2000 rpm.
Der Motor hat noch sogenannte “alte Technik”, was im Klartext bedeutet das man Ihn mit dem Inhalt eines normalen Werkzeugkastens zerlegen und wieder zusammensetzen kann. Ersatzteile (Innen- wie Aussenaggregate) gibt es noch ohne Probleme, verglichen mit Yanmar oder Volvo Penta sogar zu moderaten Preisen. Defekte hatten wir auf unseren insgesamt 4 Törns in der kroatischen Adria noch keine (bis auf einen undichten Seewasser-Kühlschlauch. Die Tropfen landeten direkt auf der Lima 2 wobei der Stecker der Erregerleitung korrodierte und die Lima dann nur noch 12,5 volt produzierte).
Der Verbrauch liegt im Schnitt bei 1,8-2,0 ltr. Diesel pro Stunde. Mit dem ca. 400 ltr. fassenden Tank sollten so etwa 900 Seemeilen möglich sein. Der Kraftstofftank liegt trocken und gut zugänglich neben dem Motor im Bereich des Durchganges in die hintere Kajüte.
Untersetzung erfolgt über ein wahlweise arretierbares Hurth Wendegetriebe, die Propellerwelle (korrosionsfreie Rotgusswelle) ist starr, die Wellenlagerung ist eine konventionelle wassergeschmierte Buchse.
Der Motor ist, wie bei allen Amels, durch öffnen bzw. hochklappen des Cockpitbodens (der an Scharnieren befestigt ist) von oben sehr gut zugänglich. Man kann komplett in den Motorraum einsteigen und alle wichtigen Servicearbeiten relativ bequem erledigen. Für die grosse Inspektion aller Aggregate kann man zusätzlich steuer- und backbordseitige Inspektionsluken öffnen. Der Motorraum kann mit zwei Lüftern gut klimatisiert werden sodass auch längeres Motoren ohne thermische Probleme möglich ist. An den etwas höheren Geräuschpegel gegenüber den modernen Turbodieseln kann man sich gewöhnen. Wir haben den Motor 2007 in der Türkei komplett zerlegt und eine Generalrevision durchgeführt. Mehr dazu im Abschnitt Bericht 2007.

Sauberer Diesel

Endlich sauberer Diesel

Unser Perkins Dieselmotor zeigte in der letzten Saison ab und an eigenartige Verhaltensweisen. Angefangen mit plötzlich einsetzendem Leistungsverlust bis zum absterben des Motors war alles dabei. Nach einigem abwarten und mehreren Startversuchen lief er dann wieder ordentlich.
Aber das war natürlich kein Zustand da diese Symptome meistens bei unruhiger See und dazu beim einlaufen in die Ankerbucht auftauchten . Mein Verdacht war zum einen Wasser im Diesel und zum anderen Verschmutzung des dem Wasserbscheider nachgeschalteten Feinfilters.
Da ein reinigen des Tanks nicht ohne entsprechende Vorrichtungen möglich ist haben ich mich entschlossen einen kombinierten Wasserabscheider/Vorfilter einzubauen.
Nach einiger Recherche fiel die Wahl auf eine Filteranlage von SEPAR.
Vor 3 Wochen habe ich dann Anlauf genommen und den alten Wasserabscheider aus- und in ca. 3 Stunden den Separ Filter eingebaut.
Die Überraschung kam jetzt: Mit der alten Anordnung (Wasserabscheider unten am Tank) war nach einer Öffnung des Dieselkreislaufs immer eine aufwändige Entlüftungsaktion notwendig. Der Separ Filter ist aber jetzt oben etwa in Höhe des maximalen Tankniveaus (etwas über dem Motor) eingebaut. Über eine am Filterdeckel angebrachte Entlüftungsschraube sollte es nach Herstellerangabe möglich sein die zu- und abführenden Kraftstoffleitungen zu entlüften. Der ganze Vorgang dauerte in der Praxis etwa 10 Minuten; Startversuch Numero eins. Der Motor springt an, und läuft und läuft …… .
Keine Luft mehr im Leitungssystem: Das grenzt an ein Wunder. Ich wollte es gar nicht glauben.
Nach 3 Wochen relativ intensiver Motornutzung keine Probleme mehr; weder mit Wasser noch mit Verschmutzung des Feinfilters. Also bis jetzt eine absolut gelungen Sache. Der Filter ist Empfehlenswert.

Wasserversorgung

Der gesamte Wasservorrat beträgt bis zu 750 ltr untergebracht im Kiel. Über eine elektr. Druckpumpe und eine Fusspumpe (Reserve) können die Zapfstellen in Kochecke, Bad und Aussendusche mit Kalt- und Warmwasser versorgt werden. Warmwasser wird einmal über Motorprimärkühlung und falls am Landstrom angeschlossen über 220V erzeugt werden. Den Original Amel Brauchwassererzeuger (nur über Motorwärme heizbar) haben wir gegen ein Cleghorn Warmwasserboiler ausgetauscht. Das Gerät arbeitet sehr effizient (15 Minuten Motorbetrieb reichen für 60 Grad) und ist mit 30 ltr völlig ausreichend dimensioniert.
Abwasser aus der zentralen Bilge (etwa 100ltr Fassungsvermögen) wird wie üblich über Hand- bzw. elektr. Bilgenpumpe entsorgt.