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Rigg und Segel

Wie praktisch alle Amels hat die Sharki ein Ketch- Rigg mit moderaten Segelflächen. Bei Vollzeug haben wir etwa 76m2 Segelfläche. Das ist für diese Schiffsgrösse nach heutigen Maßstäben relativ wenig. Vom ersten Eigner wurde Ende der 90er das Lattengross durch ein Rollreff von Bamar ersetzt, das Gross hat 25,4 m2 Segelfläche. Mir persönlich wäre das alte Lattengross lieber, vor allem weil durch die auf den Mast aufgesetzte Rollanlage die Optik etwas leidet und der Schwerpunkt nach oben rutscht. Ich muss aber zugeben das das Teil sehr praktisch ist und bisher anstandslos funktioniert hat.
Die Travellerschine ist auf dem Mitteldeck (vor dem Hardtop) plaziert. Das erlaubt eine kontrollierte Bedienung des Grossbaumes bis in den Vorwinbereich.
Leider ist auf unserer Sharki noch nicht das geniale Amel-Traveller Verstellsystem montiert, das die stufenlose Bedienung des Travellers aus dem Cockpit ermöglicht (wurde etwa 1984 Serie).

Die in den achzigern installierte Genua-Rollreffanlage (Hase) funktioniert immer noch einwandfrei (anfangs schwergängig nach Überholung wieder OK) und ist solider Maschinenbau. Sie wird das Schiff wahrscheinlich überleben.
Die Genua (Laatsch) hat 40,6m2 Fläche und ist etwas kleiner als die original Genua 1 von Amel (45m2).
Der Besan (durchgelattet) hat 9,6 m2. Richtig Freude kommt auf wenn man bei raumen oder achterlichen Winden den Blister (81m2, Haase Segel) und das Besanstagsegel (20m2, Haase Segel) setzen kann. Dann rauscht die Sharki richtig ab und bleibt bis 6 Bft problemlos beherrschbar (Ich muss zugeben das das Besanstagsegel nicht allzuviel bringt aber es sieht super aus). Überhaupt empfinde ich die eher kleine Segelfläche nicht als Nachteil sondern eher als willkommene Sicherheitsreserve: Das Schiff kann auch mal eine ordentliche Bö vertragen ohne das es unkontrollierbar wird. Für uns ist es jedenfalls angenehm, verglichen mit heutigen Maßstäben, etwas untertakelt unterwegs zu sein.
Aber selbst diese konservative Segelfläche der Genua wurde uns in einem Borasturm im Herbst 2004 (bis Bft10 ) zu viel. Die Genua war im kleinsten Reff (ca. 15m2) völlig überfordert und produzierte eigentlich nur noch Querkraft. Nach dieser Erfahrung war klar: es muss ein Kutterstagsegel her. Seit 2005 ist der Kutterbeschlag mit Backstagen (gebaut von der Firma Gross) nun montiert und die Firma Latsch hat uns ein hervorragendes, ultrastabiles Stagsegel genäht (340 gr/m2 Dacron, Biradial). Es hat 18m2 Segelfläche und ist mit einem Reff auf 10m2 für harte Fälle ausgestattet. Unter Leichtwindbedingungen kann das Kutterstag abgeschlagen werden. Auf dem Vordeck steht dann die volle Bewegungsfreiheit zur Verfügung und z.B. zum Wenden/Halsen der Genua steht das volle J-Mass zur Verfügung. Das Kutterstagsegel hat sich bis heute gut bewährt.