Wellcome to Syria
So werden wir lauthals von syrischen Anglern gegrüßt, die auf der Hafenbefestigung stehen und fischen
Da uns der Wind so gut vorangebracht hat erreichen wir Lattakia schon gegen 11:00.
Ca. 20 Seemeilen vom Land begleiten uns eine zeitlang Delfine. Die ersten die wir sehen seit wir unterwegs sind
Den Hafen mit seiner Einfahrt zu finden ist ohne Hafenhandbuch und guter Karte schon etwas schwierigen. Da die Idee nach Syrien zu reisen erst in Finike entstanden ist sind wir nicht so gut mit Karten und Büchern ausgestattet
Wir sind im Besitzt einer schon mehrfach kopierten recht groben Seekarte und den Ausdrucken von „Maxsea“, unserem Navigationsprogramm auf dem Rechner.
Aber wir finden die Einfahrt, lassen auch die Untiefe, ein gesunkenes Wrack, rechts liegen und kommen um 11:30 im Hafen von Lattakia an und der ist voll wie ein Ei. Die E.M.R.Y. mit ihren 43 Schiffen liegt noch hier
So kreisen wir erstmal im Hafenbecken bis klar ist wohin mit uns. Ein Plätzchen ist noch frei und wir quetschen uns zwischen die Rallyeteilnehmer. Die verlassen den Hafen erst am Nachmittag.
Einklarieren
Bald stehen auch schon die Herren der Einklarierungsbehörde auf der Matte. Sie wollen alles Mögliche sehen; weiße Zettel, die wir nicht haben, Crewlisten, die wir nicht brauchen und unser Logbuch um zu prüfen wo wir herkommen.
Sie blättern wild in meinem Logbuch, eigentlich mein Tagebuch, können natürlich nichts lesen.
Dann stellt sich heraus, dass sie nur wissen wollen ob wir in Israel waren. Waren wir nicht, unser Glück, ansonsten würde uns der Aufenthalt in Syrien verwehren. Den weißen Zettel findet sich dann auch noch, wir nehmen unsere letzte Rechnung vom Hafenmeister aus Girne, da ist ein schöner Stempel drauf und nun ist alles o.k.
Alle schieben mit unseren Pässen und einigen ausgefüllten Formularen wieder ab. Wir sollen heute noch ein Visum für 15 Tage erhalten
Erste Eindrücke
Nachdem Bacchus wieder aufgeräumt und vom Salz befreit ist, die Rallye den Hafen verlassen hat und wir unseren Stempel im Pass ( Kostet 77 Euro) machen wir uns hungrig auf den Weg in die Stadt, auf der Suche nach einem Restaurant.
Überall hängen Plakate von Bashar al-Assad,dem einzigen Kandidaten, der gerade vor zwei Tagen wieder „gewählt“ wurde. Die Stadt ist in einem ziemlich trostlosen Zustand. Kleine Ladenlokale reihen sich aneinander. Die Auslagen sehen teilweise aus, als wäre seit Jahren davon nichts verkauft worden.
Dann wieder kleine Lebensmittel- und Obst- und Gemüseläden. Zwischendurch leer stehende, zerfallene Häuser, in deren Eingängen sich der Abfall stapelt.
Eine Leidenschaft der Syrier scheinen süße Sachen zu sein. Läden mit Torten, Konfekt, Kuchen und Puddings findet man an jeder Ecke aber kein einziges Restaurant. So kaufen wir uns eine Art Döner beim Straßenverkauf
Wir entdecken noch eine zweite Leidenschaft. Lecker frisch gepresste Obstsäfte. So können wir auch noch unseren Vitaminbedarf auf erfrischende Art und Weise decken