Die „Gestrandeten von Parca Larga“
Wir liegen wieder in der Ankerbucht Parca Larga. Immer mehr Fahrtensegler verbringen hier die letzten Tage der Segelsaison bis ihre Schiff aufs Trockene kommen. Es gibt viel zu erzählen und nützliche Erfahrungen werden ausgetauscht. Schnell und unkompliziert werden Verabredungen getroffen und Abende oder Nachmittage gemeinsam verbracht. Aber so schnell wie die Kontakte geschlossen werden, so schnell werden sie auch wieder getrennt.
Wenn man einige Tage hier vor Anker liegt, stößt man früher oder später auf die „Gestrandeten von Parca Larga“.
Am Ende der Lagune hinter dem kleinen Ort leben seit Jahren einige Segler auf ihren unterschiedlichsten Booten. Der kleine Teil der Lagune, sieht aus wie ein kleiner See, fällt regelmäßig trocken und kann nur bei Hochwasser mit dem Schiff erreicht werden. Viele sind erstmal nur zum Überwintern hergekommen und dann hängen geblieben.
So wie Jan, ein Sammler und Lebenskünstler, der seit zwanzig Jahren hier lebt
Mit einen kleinen Segelboot ist er aus Lübeck hergesegelt. Heute dient es als Schlafzimmer. Ein aus Treibgut gebautes Haus wird als Werkstatt genutzt. Dämme aus Seegras schützen den empfindlichen Sandboden an dem jedes Hochwasser nagt
Zwei Wildgänse, Gundelgans und Ikarus, gehören mit zur Familien
Wilde Tauben, Geckos und eine verletzte Möwe fühlen sich bei Jan zu Hause.
Sein Nachbar heißt Ecki, er lebt auf einem riesigen Trimaran, der irgendwann mal wieder in die Ostsee gesegelt werden soll. Aber Ecki glaubt wahrscheinlich selber nicht wirklich daran.
Gegenüber lebt ein Franzose, Jan sagt:
„Ein Hans im Glück“. Sein großes Haus hat er gegen ein Schiff eingetauscht. Das hat er vergammeln lassen und sich ein kleineres zugelegt und hier an Land vertäut. Das ist aber dann umgefallen und nicht mehr bewohnbar. Nun lebt er in einer aus Seegras und Treibgut erbauten Hütte.
So hat jeder hier seine ganz eigene Geschichte. Nur eins haben sie alle gemeinsam: Zurück ins „normale“ Leben wollen und können sie alle nicht mehr