Wetterleuchten
Wir verlassen um 01:30 die Marina. Laut Vorhersage weht der Wind nur bis gegen 14:00 und da wir ca. 12 Stunden für die Strecke nach Santa Maria brauchen starten wir nachts. Es ist Halbmond und einige Sterne funkeln am Himmel. Doch als wir aus der Abdeckung der großen Hafenmole über den offenen Atlantik blicken können, leuchtet am Horizont ein helles Licht auf. Wetterleuchten? Laut Wetterdienst zieht zwar ein Tiefdruckgebiet unterhalb der Azoren vorbei, aber Unwetter oder stürmisches Wetter waren nicht in Sicht. Wir ziehen den Blister hoch und machen gute Fahrt. Da blitzt es wieder und diesmal heller und näher. Die Wolkentürme sehen bedrohlich und düster aus Das ist mir unheimlich, ich will umkehren und zurück in die Marina. Auf keinen Fall weiter in die Richtung des„Unwetters“. Johannes stimmt zu und wir wenden. Motoren die drei Seemeilen gegen Wind und Strömung nach Sao Miguel zurück. Das dauert… Wieder im Schutz der großen Hafenmauer hat das Wetterleuchten stark nachgelassen und ich bin mit einem erneuten Anlaufen Richtung Santa Maria einverstanden. Inzwischen ist es 03:30, wir haben zwei Stunden Zeit „verloren“. Der gute Wind und die niedrigen Wellen haben ihre Wirkung, meine Anspannung lässt schnell nach und der Glaube an die Wettervorhersage nimmt wieder zu. Es wird eine sehr angenehme Überfahrt und kurz vor Santa Maria gesellt sich eine Seeschwalbe zu uns an Bord und nutzt die schaukelnde Reling äußerst geschickt als Ort für die nötige Gefieder-pflege.
Erfreulicher Weise weht der Wind bis kurz vor unser Ziel.